Regionale Superfoods

Regionale Superfoods

Gleich vorweg: Das Wort Superfood ist ein reiner Marketingbegriff und gesetzliche Vorschriften und Regelungen, oder offizielle Definitionen gibt es dazu nicht. Der Begriff Superfood beschreibt Lebensmittel, insbesondere Obst, Gemüse & Getreide, welche über einen besonders hohen Nährstoffgehalt verfügen, wodurch ihnen gesundheitliche Vorteile nachgesagt werden.

Diese Lebensmittel werden selten frisch angeboten, vielmehr sind sie als Püree, Pulver, oder in getrocknetem Zustand zu finden. In Gerichten kommen sie hauptsächlich in Shakes, Smoothies und Müslis zum Einsatz. Ihre wohlklingenden Namen verdanken sie ihren Herkunftsorten, denn diese liegen meist am anderen Ende der Welt. Bis die Produkte also in unseren Regalen zu finden sind, müssen sie einen langen Transportweg zurücklegen. Nicht so super!

Heimische Superfoods als Alternative

Leinsamen statt Chia Samen

Als Leinsamen bzw. Leinsaat werden die Samen des Flachses bezeichnet. Sie haben je nach Sorte eine hellere oder dunklere Schale und können mit etwa 40% Fett, dem sogenannten Leinöl, punkten. Leinsamen sind ganz, geschrotet, oder als pures Leinöl erhältlich.Sie stellen in Joghurts und Müslis eine ideale Alternative zu Chia Samen dar, denn ihre Benefits stehen in Nichts nach. Leinsamen enthalten eine Extraportion Eiweiß, ca. 24 g auf 100 g um genauer zu sein, und bestehen aus wichtigen, ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Das pure Leinöl schmeckt leicht nussig und ist somit wunderbar für Salatdressings geeignet. Doch Vorsicht: das empfindliche Öl ist kein Fan von Hitze! Zum Braten sollte es daher nicht verwendet werden.

Hirse & Hafer statt Quinoa

Die bunten Quinoa Bowls, getoppt mit reichlich Gemüse, gelangten vor allem durch Soziale Medien zu ihrem Ruhm. Doch viel zu oft werden die regionalen Alternativen vergessen, nämlich Hafer & Hirse. Haferflocken enthalten einen hervorragenden Mix aus Nährstoffen: langkettige Kohlenhydrate, wertvolle Ballaststoffe, sowie Magnesium, Kupfer & Zink. Auch der Eiweißgehalt kann sich sehen lassen. Aufgekocht mit etwas Flüssigkeit, ergeben die Flocken einen wohlig-warmen Brei, der dir den idealen Energy Boost für den Tag liefert.

Wer sich glutenfrei ernährt, liegt bei Hirse genau richtig. Mit einem reichhaltigen Anteil an Mineralstoffen, allen voran Silizium (Kieselsäure), kann dieses Getreide zu Recht als heimisches Superfood eingereiht werden. Hirsekörner sind eine hervorragende Zutat für Suppen, Brei oder Bratlinge. Ob pikant oder süß - für glutenunverträgliche Menschen bringt Hirse viel Abwechslung in den Speiseplan.

Johannisbeeren statt Acai-Beeren

Klein aber oho: die heimische Power-Beere ist die perfekte Alternative zur exotischen Acai-Beere. Schwarze Johannisbeeren besitzen nicht nur eine tolle Farbe, die Smoothies und Shakes herrlich pink-violett einfärbt, sondern punkten auch mit ihren Nährstoffen. Sie sind besonders reich an Vitamin C, Ballaststoffen, sowie Eisen - eine wahre Vitaminbombe sozusagen. Die frischen Beeren lassen sich hervorragend zu Marmelade einkochen, während sie getrocknet und als Pulver verarbeitet, dem morgendlichen Müsli eine fruchtige Komponente verleihen. Auch in der Hautpflege macht das Öl der Johannisbeerkerne einen ausgezeichneten Job. Es hilft die hauteigene Feuchtigkeit zu bewahren und stabilisiert die Hautbarriere.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt: mit diesen heimischen Alternativmöglichkeiten tust du nicht nur dir, sondern auch deiner Umwelt etwas Gutes und unterstützt regionale Betriebe. Ein Blick über den Tellerrand - im wahrsten Sinne des Wortes - lohnt sich allemal.